Tages-News vom 12.9.2025 | Anwerbung von Berufskraftfahrern aus der Nicht-EU ist ein Flopp
Anwerbung von Berufskraftfahrern scheitert weiter an prozessualen Hürden
Gerade einmal 15 Visa wurden 2024 an indische Staatsbürger ausgegeben, um in Deutschland als Berufskraftfahrer zu arbeiten. 87 waren es aus der Türkei, immerhin 165 aus dem Kosovo, 115 aus Serbien – und 604 insgesamt aus der Nicht-EU. Und es fehlen doch 10.000ende Fahrer!
Dabei brettern Trucker der vorgenannten Nationen tagtäglich am Steuer von 40-Tonnern über deutsche Straßen, aber wenn sie das gleiche für einen deutschen Arbeitgeber tun sollen, dann macht es die aktuelle Gesetzeslage praktisch und faktisch unmöglich.
Was sind die größten Hürden? 1. Praktische Führerscheinprüfungen und der Erwerb der EU-Grundqualifikation können nur in Deutsch abgelegt werden. Ohne gute Deutschkenntnisse ist das kaum möglich. In Irland oder Polen geht´s auch in Englisch. 2. Nicht-EU-Fahrerlaubnisse dürfen nicht einmal übergangsweise genutzt werden, um die Zeit bis zum EU-Führerschein zu überbrücken, obwohl die Fahrzeugführer auch heute ungehindert auf deutschen Straßen unterwegs sind – nur eben in fremden Diensten. Die Ampel hat´s gesetzgeberisch verpfuscht, die neue Koalition bleibt ebenso untätig und scheint unfähig, die Sache schnell mal zu reparieren.
So haben deutsche Fuhrunternehmer das Nachsehen, obwohl sie gute Gehälter zahlen, von denen man in Deutschland auch leben kann. So würde man auch die menschenverachtende Praxis beenden, dass Fahrer aus Nicht-EU-Ländern ein illegales Nomadendasein auf deutschen Rastplätzen führen, weil sie monatelang Strecken nach/von/in Deutschland fahren, also illegal zu Dumping-Löhnen und ohne Sozialabgaben „entsendet“ werden.
Foto: (c) Anders Consulting Relocation Service