Wohnungsnot erreicht ausländische Fachkräfte bei Einreise nach Deutschland. Was Arbeitgeber wissen müssen

Wohnungsnot erreicht ausländische Fachkräfte bei Einreise nach Deutschland. Was Arbeitgeber wissen müssen

Obdachlos? Brauchen ausländische Fachkräfte wieder finanzielle Unterstützung beim Wohnen auf Zeit nach Einreise? Die Zeit, in der das egal war, ist vorbei

Obdachlos muss man nicht gleich werden. Aber es gibt ein Problem

Früher – in den 90er- und 2000er-Jahren war es üblich, dass Arbeitgeber im Ausland rekrutierte Arbeitnehmer nach Ankunft in firmeneigenen Apartments unterbrachten oder die Miete für das Boardinghouse 3 Monate oder länger übernahmen oder wenigstens bezuschussten.

Im Jahre 2023 tun dies nur noch wenige Arbeitgeber, obwohl es ein Anreiz wäre, bei der enormen internationalen Konkurrenz um die besten Talente, die besten Fachleute in die eigene Firma zu locken. Doch der Kostendruck und die Verschlankung von Prozessen im Bereich Global Human Resources sind scheinbar stärker. Aber die Realität hat sich geändert und nun entsteht eine Situation, die in der Tat bedrohlich ist: Fachkräfte aus dem Ausland finden keinen bezahlbaren, möblierten Wohnraum auf Zeit mehr!

Möbliert auf Zeit wohnen: Nicht mehr nur schwierig. Für viele tatsächlich unmöglich

Wer Arbeitnehmer aus dem Ausland rekrutiert, hat es vielleicht noch nicht bemerkt: Die Preise für befristete, möblierte Wohnungen sind in den letzten Jahren durch die Decke gegangen und steigen kontinuierlich. In der Folge sind viele Arbeitnehmer trotz guter Einkommen nicht mehr in der Lage, eine zumutbare Unterkunft für die ersten Monate zu finden. Einige krasse Beispiele aus der jüngsten Zeit, befristet zwischen 3 und 12 Monaten (Stand Winter 2023);

Vollmöblierte Wohnung in Berlin, 27 Quadratmeter: 1.240 Euro/Monat
Vollmöblierte Wohnung in Berlin, 64 Quadratmeter: 1.990 Euro/Monat
Vollmöblierte Wohnung in München, 23 Quadratmeter: 1.744 Euro/Monat
Vollmöblierte Wohnung in München, 93 Quadratmeter: 2.500 Euro/Monat
Vollmöblierte Wohnung in Hamburg, 60 Quadratmeter: 2.450 Euro/Monat
Vollmöblierte Wohnung in Hamburg, 31 Quadratmeter: 1.200 Euro/Monat

Solche Wohnungen kann sich selbst jemand, der mit rund 5.600,00 Euro brutto monatlich als „reich“ gilt – und damit zu den 12% reichsten Einkommensbeziehern in Deutschland zählt – nur leisten, wenn er oder sie 50% oder mehr vom Netto von circa 3.300,00 Euro für eine möblierte Wohnung ausgibt. Wer weniger Gehalt bezieht, ist entsprechend in einer noch schlechteren Situation. Man denke nur an Pflegekräfte, die von 5.600,00 Euro brutto nur träumen können.

In der später hoffentlich zu beziehenden unmöblierten und unbefristeten Mietimmobilie zahlt man rund die Hälfte dessen, was man für die ersten Monate ausgeben muss. Als Paar oder Familie hat man trotz einer höheren Nettoauszahlung ein noch größeres Problem, in der Orientierungsphase anständig möbliert zu wohnen.

Niemand hat den ausländischen Fachkräften bis zur Einreise reinen Wein eingeschenkt – der Schock sitzt tief

Der Arbeitnehmer – frisch eingereist – kriegt angesichts der Preise für die möblierte Wohnung auf Zeit einen echten Schock. Denn das hat ihm weder der Recruiter noch die Personalabteilung des Arbeitgebers erzählt. Die schlechte Botschaft muss also der Relocation-Consultant überbringen. Und in dieser Phase herrscht meistens auch noch Zeitdruck, denn die Einreise steht bevor und nun muss schnell eine Bleibe für die Ankunftsphase her.

Die meisten Arbeitnehmer machen dicht, d.h. weigern sich, ein realistisches Budget anzusetzen. Sie sind schlicht unter anderen Voraussetzungen nach Deutschland gekommen. Doch für ein kleines Budget ist praktisch nichts zu bekommen und ein Arbeitsweg von einer Stunde einfache Fahrt ist nicht akzeptabel. So prallt der Newcomer schon von Anfang an am deutschen Immobilienmarkt ab.

Folge: Die erste Zeit in Deutschland wird für den Arbeitnehmer von Ängsten und Ärger überschattet. Der eingeschaltete Relocation-Consultant kann unter Marktpreis keine geeignete Immobilie anbieten und kriegt am Ende den schwarzen Peter – und zwar vom Arbeitnehmer wie vom Arbeitgeber.

Wie konnte sich die Situation bei Temporary Accommodation derart verschärfen?

Als Folge der erhöhten Mobilität von Arbeitnehmern, der Zunahme befristeter Arbeitsverhältnisse, dem starken Zuzug von Flüchtlingen (vorwiegend aus der Ukraine) und 60.000 Menschen aus der qualifizierten Einwanderung (Stichwort: Fachkräftemangel) nimmt der Anteil der möblierten Wohnungen immer weiter zu.

Kommt eine übliche Befristung – als zum „vorübergehenden Gebrauch“ – von möbliertem Wohnraum hinzu, werden die Mietpreisbremse und die Kappungsgrenze wirksam umgangen. Der Anbieter kann zudem auch noch einen Möblierungszuschlag verlangen und kassiert so eine viel höhere Miete im Vergleich zur unmöblierten, unbefristeten Vermietung. Der „Zuschlag“ wird nicht ausgewiesen, so dass Vergleiche der unmöblierten Grundmiete praktisch unmöglich sind.

Steigen die Mieten sowieso bei der Neu- oder Erstvermietung schon rasant an, setzen die Eigentümer bei möblierten Wohnungen mit Zeitmietverträgen noch mal ordentlich einen drauf. Wir wollen hier nicht mit dem Finger auf unsere Partner in der Immobilienwirtschaft zeigen. Das ist halt der Markt. Aber es tut unseren Schützlingen trotzdem weh.

So teuer war es noch nie: 80% Mehrkosten gegenüber der unmöblierten Wohnung, Mieten jenseits von 30 Euro

Wer meint, das steigende Angebot möblierten Wohnraums wirke entlastend auf die Preise, der irrt. Kostet auf dem Land eine möblierte Wohnung ein Drittel mehr als ein unmöbliertes Objekt, sind es in den Großstädten ab einer halbem Million Einwohner satte 80% Mehrkosten, ermittelte das BBSR außerdem.

Wer sich also als Single nicht mit 20 oder 30 Quadratmetern außerhalb des Stadtkerns bescheiden kann, sondern nach Einreise für die Beschäftigung als Fachkraft, seine Familie möbliert auf Zeit unterbringen muss, kann sich dies oft schlicht nicht leisten – auch nicht mit einem Gehalt, das die Untergrenze für die Blaue Karte EU bildet. So kosten zum Beispiel in Berlin und Köln möblierte Wohnungen im Schnitt 33 Euro pro Quadratmeter.

Klare Empfehlung: Ausländische Arbeitnehmer sollten bei der Suche und Finanzierung von befristetem Wohnraum unterstützt werden

So scheint es als Arbeitgeber, der Fachkräfte im Ausland rekrutiert, geboten, wieder über Incentives bei der Einreise nachzudenken, z.B. eine Übernahme oder Bezuschussung des möblierten Wohnens auf Zeit in der Orientierungsphase z.B. für die ersten 3 Monate.

Man sollte auch nicht vergessen, dass es viele Communities ausländischer Fachkräfte gibt, in denen sich solche schlechten Erfahrungen in Windeseile verbreiten. Daher nimmt es nicht Wunder, dass gewerbliche Kunden von Anders Consulting in letzter Zeit berichten, dass die Fische nicht mehr so beißen, d.h. immer weniger qualifizierte Fachkräfte angeworben werden können. Die Bedingungen des Wohnungsmarkts schlagen derart auf die Lebensverhältnisse der Bewerber durch, das viele abgeschreckt werden.

Rekrutierende Arbeitgeber sind also gut beraten, ihre Rekrutierungs- und Incentive-Politik zu überdenken und Bedingungen zu schaffen, dass die Unterzeichnung eines Arbeitsvertrages attraktiv bleibt und keine Härten nach sich zieht. Die geschilderte Entwicklung am Wohnungsmarkt ist ohne Frage insgesamt bedauerlich, aber als Arbeitgeber sollte man pragmatisch damit umgehen. Machen Sie gleich einen kostenlosen Beratungstermin, und wir entwickeln mit Ihnen eine sinnvolle Gegenstrategie.

Sind wir nicht professionell genug, um das Problem des Wohnens auf Zeit anders zu lösen?

„Glauben Sie mir: Wir fühlen uns mit unseren bis zu 80 Kollegen wie der Frosch im Boiling Frog Syndrom. Man sieht die ganze Zeit, dass eine Situation immer bedrohlicher wird, handelt aber nicht rechtzeitig. Doch nun muss gehandelt werden, bevor Schlimmeres passiert. 

Die Unterbringung ausländischer Fachkräfte und Expats hat sich durch eklatante Preissprünge zum echten Flaschenhals einer Relocation nach Deutschland entwickelt. Es ist natürlich immer problematisch, Arbeitgeber vor die Tatsache steigender Kosten zu stellen. Aber das Verschweigen des Problems ist auch keine Lösung und wir sind ja jeden Tag damit konfrontiert. 

Daher lautet unsere Empfehlung: Erarbeiten Sie mit uns einen Plan, wie wir Ihre einreisenden Fachkräfte angemessen und sicher unterbringen. Das wird sicherlich ein wenig mehr Geld kosten, das ja nicht uns, sondern Ihren wertvollen und hochqualifizierten neuen Mitarbeitenden zukommt, damit sie in der sensiblen Phase der ersten 100 Tage keinen Schock bekommen und das neue Arbeitsverhältnis nicht gleich unter einem unguten Stern steht. Gemeinsam können wir das Ruder herumreißen. You’ve got a Friend in Germany!“ 

Foto: AdobeStock_669573454

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